Burg Mylau

Nahe der berühmten Göltzschtalbrücke befindet sich die größte, fast vollständig erhaltene mittelalterliche Wehranlage im sächsischen Vogtland. Die Burg Mylau wurde im 12. Jahrhundert erbaut und diente später als Verwaltungszentrum der Region. Heute zeugen der 27 Meter hohe Bergfried und die viereckigen Türme von der alten Zeit. Nachdem Karl IV. das Schloss in Besitz genommen hatte, machte er Mylau zu einer Stadt. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts blieb die Burganlage im Besitz des Adels, danach wurde sie bürgerlicher Wohnsitz und einer der ersten Industriestandorte Sachsens. 1892 ging die mittelalterliche Burg in den Besitz der Stadtverwaltung über. Heute können Besucher die historischen Räume des Museums besichtigen und sich über die Geschichte der Burg und Stadt Mylau sowie der Göltzsch- und Elstertalbrücke informieren.
Kontakt
Burg Mylau
Burg 1
08499 Mylau
Telefon +49 3765 38223-52
kontakt@burgmylau.de
Öffnungszeiten
Montag – Geschlossen
Dienstag – 11:00 bis 17:00 Uhr
Mittwoch – 11:00 bis 17:00 Uhr
Donnerstag – 11:00 bis 17:00 Uhr
Freitag – Geschlossen
Samstag – 11:00 bis 17:00 Uhr
Sonntag – 11:00 bis 17:00 Uhr
Preise:
- Erwachsene: 5,00 €
- Kinder/Jugendliche bis einschließlich 16 Jahre: frei
- Inhaber eines Behindertenausweises UND eines Sozialpasses: frei
Das Museum in der Burg Mylau
Die Sammlungen des Kulturhistorischen Museums Schloss Mylau, der einzigen nahezu vollständig erhaltenen Burganlage und zugleich größten im Sächsischen Vogtland, gehören zu den ältesten Museumssammlungen im Sächsischen Vogtland.
Die Ursprünge des Mylau Castle Museum gehen auf die Mylau Natural History Association zurück. Der Verein bestand seit 1876 und war zunächst in einer Gaststätte am Hirschsteinweg unweit des Schlosses beheimatet. Im Zuge der vom Mylauer Schlossbauverein initiierten Umbau- und Renovierungsarbeiten zog 1893 auch der Mylauer Naturkundeverein in das Schloss mit seinem Museum ein. Gezielte Sammlungen und Ausstellungen in den Bereichen Naturkunde, Mineralogie und Völkerkunde folgten. Kuratiert und zusammengetragen wurden die Sammlungen vom Initiator des Naturkundlichen Vereins, Professor Ferdinand Schicker, vom Vorstand des Schlossbauvereins und Fabrikanten Robert Merkel, vom medizinischen Beirat Dr. Alwin Polster und vielen weiteren engagierten Vereinsmitgliedern . Gleichzeitig wurde eine umfangreiche Literatur zu Themen wie Entomologie, Mineralogie und Ornithologie zusammengestellt. Damit war der Grundstein für die Museumsbibliothek gelegt. In der Folgezeit weitete sich das Interesse an der Sammlung auf kulturelle, historische und volkstümliche Gegenstände aus. Aus dem Naturkundlichen Verein wurde Anfang des 20. Jahrhunderts ein Heimatmuseum mit vielfältigen Sammlungen. 1956 wurde das Museum Burg Mylau verwaltungstechnisch mit dem Museum Reichenbach zum Kreismuseum Reichenbach zusammengelegt und der Kreisverwaltung unterstellt, wodurch der zweitgrößte Museumsbestand im sächsischen Vogtland entstand.
Zur Geschichte der Burg Mylau
Das Schloss stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist ein wichtiger Punkt auf der Reeves Cultural Route. Schloss Mylau wurde vermutlich um 1180 während der Ostkolonisation unter Kaiser Barbarossa auf einem Bergsporn als Herrschaftssitz erbaut. Die Burg wurde ursprünglich als Wehrburg errichtet. Davon zeugen noch heute der 27 Meter hohe Bergfried und die beiden quadratischen Türme. Gleichzeitig befand sich hier das Verwaltungszentrum der Region.
1367 erzwang Kaiser Karl IV. nach dem Vogtlandkrieg den Verkauf der Burg an die böhmische Krone. Gleichzeitig erhielt Mylau Stadtrechte. Karl IV. richtete im Schloss ein königlich-böhmisches Amt ein. Übrigens: Der Begriff „Kaiserburg“ findet sich im Volksmund oft, wenn auch etwas übertrieben, denn Karl IV. verbrachte nur eine Nacht auf Burg Mylau.
1422 kam die Burg wieder in sächsische Hände – Sigismund, der Sohn Karls IV., verpfändete sie aus Dankbarkeit für seine Verdienste im Hussitenkrieg an den Kurfürsten von Sachsen. Nun beginnt für viele Burgherren eine turbulente Zeit. Damit gehörte das Schloss den Adelsgeschlechtern Metzsch, von Schönberg, von Bose und von der Planitz. Einer der berühmtesten Schlossherren ist sicherlich der Theologe Joseph Levin von Metzsch, der als Freund Luthers zu den Wegbereitern der Reformation in Sachsen gehörte.
Was kann man auf der Burg Mylau erleben?
Heute ist die Burg Mylau vor allem als Museum mit regionalgeschichtlichem Schwerpunkt bekannt und hat sowohl interessante Ausstellungsräume als auch kleine Kostbarkeiten zu bieten. Auch der Naturkundliche Verein, der 1893 in die Räumlichkeiten des Schlosses einzog, hatte eine vielfältige Sammlungstätigkeit auf den Gebieten der Naturkunde, Völkerkunde und Mineralogie. Er legte auch den Grundstein für die Museumsbibliothek.
Bald darauf wurde die Sammlung um kulturhistorische und volkstümliche Gegenstände und natürlich um die Geschichte des Schlosses selbst erweitert, was zu einer großen Sammlung führte, von der heute nur noch ein Teil gezeigt werden kann. Besonders beeindruckend ist die prächtige Sammlung hochbarocker Veduten. Die Ansichten sind die Postkarten des Barock. Mit ihren realistischen Landschafts- und Stadtdarstellungen waren sie ein beliebtes Mitbringsel von Reisen in den Süden.
Natürlich kann man im Museum viel über die Geschichte der Burg und seine Nutzung als Textilfabrik erfahren. Aber es gibt auch einen interessanten Einblick in die Entstehung des Göltzschviadukts. Sie können sich verschiedene Designs der Brücke ansehen. Aber nicht nur die Ausstellung ist sehenswert. Das Schloss selbst verfügt über viele gut erhaltene Räume, die bei der Renovierung des Schlosses um 1900 im Stil des Historismus entstanden sind. Zum Beispiel das Metzschzimmer oder der prunkvoll getäfelte Ratssaal, gestaltet im Stil der Neorenaissance. Aber auch die restaurierte Schlosskapelle ist einen Besuch wert. Hier kann übrigens auch geheiratet werden.
Die Burg Mylau ist eine wahre Schatzkammer, an jeder Stelle erwartet den Besucher etwas Neues. Ein kleiner Pfad führt um die Burg herum, von wo aus Sie die Stadt Mylau sehen können.